Das Landgericht Hamburg hat es heute entschieden: Nazischlampen dürfen offiziell als Nazischlampen betitelt werden. Jedenfalls im satirischen Rahmen bzw. Kontext (siehe unten). Und es ist ja schon ein bisschen lustig, wie galant die AfD immer wieder Eigentore verwandelt. Politische Korrektheit abschaffen wollen, dann aber alle verklagen, weil man sich nicht korrekt behandelt fühlt. Und das alles wegen einem satirischen Beitrag, der wahrscheinlich total untergegangen wäre, wenn die AfD ihm keine Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Da kann man Alice Weidel wahrlich nur noch gratulieren. Sich in knapp einem Monat als "Nazischlampe" einen Namen zu machen und die Inhalte noch egaler werden zu lassen als sonst, das hat noch nicht mal Frau Kepetry geschafft.
Hier die Sätze vom Urteil:
Weidel hatte sich dagegen gewehrt, dass sie in der Satire-Sendung vom 27. April als "Nazi-Schlampe" bezeichnet wurde. Zuvor hatte die Politikerin auf dem AfD-Parteitag in Köln in ihrer Rede gesagt: "Die politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte." Der Satiriker Christian Ehring hatte den Satz in der NDR-Sendung "extra 3" aufgegriffen und gesagt: "Jawoll, lasst uns alle unkorrekt sein. Da hat die Nazi-Schlampe doch recht."