Auch mal schön, dass das Internet dafür genutzt wird, wofür es eigentlich gedacht ist: Der Austausch von Informationen, Ideen und gegenseitigen Hilfsangeboten, die das Leben ein bisschen einfacher machen sollen.
Über 42.000 Teilnehmer haben letztes Wochenende am WirVSVirus-Hackathon der Bundesregierung mitgewirkt und gemeinsam nach Lösungen gesucht, die uns in dieser beschissenen Situation weiterhelfen könnten. Der bisher größte Hackerthon aller Zeiten. Mit 1139 daraus entstandenen Projekten innerhalb von nur ein paar Tagen. Als online gestellte YouTube-Playliste, für die ihr mit einem einfachen Like abstimmen könnt. In Zeiten einer globalen Pandemie steht scheinbar wirklich alles auf dem Kopf: Plötzlich ist Deutschland - zumindest, was diese Aktion angeht - Vorreiter in Sachen Digitalisierung.
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Deutschrap's Heilmittel gegen das Virus: Punchlines gegen Corona ballern - bis es am Boden liegt und beerdigt wird. Clep holt dafür wie Olaf Scholz die Bazooka raus und holt sogar Deutschraps Battlehymne von Savas (vs. Eko) als Impfstoff hervor: Das Corona-Urteil.
Kennt ihr den Film 28 Days Later? In dem wacht ein einzelner Typ in einem menschenleeren London auf und wundert sich, wo alle abgeblieben sind. Genau so sieht die ganze Welt aktuell aus. Und auch wenn diesmal nicht alle zu Zombies geworden sind, sondern sich "nur" alle zuhause verbarrikadiert haben, ist das Resultat dieses dennoch sehr bedrückenden Zusammenschnitts das gleiche: Die Erde steht still. Und zwar for real diesmal. Mal gucken, wie das in 28 Tagen aussieht...
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Es sind Szenen, die wir sonst nur aus Filmen kennen und nun tatsächlich tagtäglich durch die Ausbreitung eines Virus zu sehen bekommen. Nur diesmal eben leider nicht im Kino oder auf Netflix, sondern im Real-Life. Aktuell sieht die Welt offenbar aus wie das Poster zu ersten Staffel The Waling Dead und ich hoffe ja sehr, dass die Drehbuschreiber der Live-Action-Version besser schreiben können und ein Happy End für uns geplant haben.
Lukas, ein alter Studentenwohnheim-Mitbewohner und Chemielaborant aus meinen Uni-Zeiten hat mich gestern darauf aufmerksam gemacht, dass man aktuell mit seinem eigenen PC oder Laptop daheim Rechenleistung zur Erforschung des Corona-Virus bzw. den so dringend benötigten Impfstoff spenden kann. Auch mein PC rechnet nun seit Sonntagabend diverse Protein- und Viren-Strukturen, von denen ich natürlich keinen blassen Schimmer habe, aber hoffe, dass es irgendwie hilft, uns aus dieser abgefuckten Situation rauszuhelfen. Und keine Angst, ihr werdet keinen Unterschied merken, außer, dass euer Lüfter ein bisschen lauter ist als sonst. Neben BOINC bzw. Rosetta@Home gibt es übrigens auch das Projekt Folding@home und ihr könnt sogar beide Programme gleichzeitig laufen lassen, da sie unterschiedliche Ressourcen eures Rechners nutzen. Das schreibt Lukas dazu auf Facebook:
Freunde,
da ihr zur Zeit ja eh nur faul daheim am Rechner hockt, könnt ihr eigentlich auch was gegen das neue Coronavirus unternehmen. Wie das? Das Zauberwort heißt „verteiltes Rechnen“.
Seit Ende Februar ist das Genom von SARS-CoV-2 bekannt. Dadurch wurde es möglich, für das Virus wichtige Proteine zu identifizieren und zu modellieren. Diese Arbeit ist allerdings so aufwendig und rechenintensiv, dass die Wissenschaftler praktisch nicht mehr hinterher kommen.
Und genau hier kommt verteiltes Rechnen ins Spiel: Durch Plattformen, wie bspw. die „Berkeley Open Infrastructure for Network Computing“ (BOINC) können Forscher Datenpakete versenden, die eure PCs berechnen und anschließend wieder an die Forscher zurücksenden. Eines der Forschungsprojekte, die BOINC nutzen, ist Rosetta@home an der University of Washington. Die Forscher aus dieser Gruppe führen derzeit Berechnungen zu Proteinen von SARS-CoV-2 durch. Wenn es gut läuft, könnten diese Ergebnisse zu Ansätzen für Wirk- und Impfstoffe führen.
Wenn ihr euch daran beteiligen wollt, müsst ihr nur die BOINC-Software installieren und Rosetta@home als Projekt hinzufügen. Der Rest läuft dann von alleine. Die Berechnungen werden im Hintergrund durchgeführt und stören nicht, während ihr am PC sitzt. Ich füge die wichtigen Links unten an.
Wenn ihr Fragen dazu habt, meldet euch gerne. Ich lasse meine PCs schon seit langem für verschiedenste Forschungsprojekte rechnen.
Währenddesen dürfen wir gespannt bleiben, ob diese Gänsehaut auslösenden Worte so stehen bleiben dürfen oder man Deutschland letztendlich doch zu seinem Glück zwingen muss, wenn selbst diese historische Ansage an die gesamte Nation nicht zieht:
„Wir sind eine Demokratie. Wir leben nicht von Zwang, sondern von geteiltem Wissen und Mitwirkung.“
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Parfumhersteller stellen auf die Produktion von Desinfektionsmittel um. Alle nähen Masken (nach Anleitung der Uni Klinik Essen). Taxifahrer übernehmen Einkaufsfahrten für alte Leute. Eine VW-Zulieferfirma stellt nun Tröpfchenschutz-Scheiben für Supermarktkassen her. Nachbarn unterstützen sich gegenseitig in der Quarantäne. Ein Vermieter erlässt einem Laden die Miete. Eine Pizzeria backt kostenlose Pizzen fürs Krankenhauspersonal. Einige versuchen gemeinsam Beatmungsgeräte zu basteln. Die Öffentlich Rechtlichen stellen ihr tägliches Programm für Schulkids um.
Immer mehr Unternehmen und Menschen denken und funktionieren ihre Jobs und neu gewonnene "Freizeit" zuhause so um, dass sie während dieser Pandemie sinnvoll sind und vereinen damit ihre Kräfte gegen das Corona-Virus. Und die Bundesregierung ruft aktuell nun sogar zu einem Hackathon auf, um gemeinsam mit sieben sozialen Initiativen Lösungen für auftretende Probleme zu entwickeln, die diese Pandemie mehr und mehr mit sich zieht. Kollektives Wissen für kollektive Lösungen quasi. Falls du also mit Ideen entwickeln möchtest, um in dieser Notlage, in der wir uns alle befinden, zu helfen - nur zu. Du und theoretisch 80 Millionen andere Menschen sind gefragt.
Und wenn ihr (oder eure Firma) andere Fähigkeiten habt, lasst eurer Kreativität freien Lauf und überlegt, was man eventuell sonst noch tun könnte. Vielleicht fällt euch in unserer kleinen gemeinsamen "Zwangspause" zuhause ja was ein.
Du bist Designer:in, Kreative:r, Problemlöser:in, ein:e sozial engagierte:r Bürger:in oder Programmierer:in? Du hast am Wochenende vom 20. bis 22. März 48 h Zeit und Lust, Dich gemeinsam mit anderen online zu engagieren, an einer kreativen Lösung für eine aktuelle Challenge im Kontext der Corona-Krise zu arbeiten und Dich so sinnvoll in der Gesellschaft einzubringen? Am Ende der 48 h hast Du mit Deinem Team einen funktionierenden Prototypen – der digital oder analog sein kann – entwickelt.
Gemeinsam mit der Bundesregierung schaffen wir den digitalen Beteiligungsprozess in der Corona-Krise. Überall in Deutschland arbeiten Individuen an Lösungen. Der #WirVsVirus Online Hackathon ist der digitale Raum, in dem wir alle gemeinsam Lösungen für neu auftretende Herausforderungen entwickeln, testen und verbessern können.
Covid-19 zeigt eindrücklich, dass wir viel bessern müssen und können. Deshalb ist uns Nachhaltigkeit besonders wichtig! Wie werden Eure Prototypen zu tragfähigen Lösungen? Der Hackathon ist erst der Startpunkt: Damit die Lösungen weiterentwickelt und verbreitet werden, arbeiten wir derzeit daran, ein digitales Unterstützungsprogramm für die Verstetigung der Lösungen in den kommenden Monaten auf die Beine zu stellen.
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Falls ihr noch mehr Gesichter vor Augen braucht außer die von Omi und Opi, um zu sehen, wem ihr eventuell das Leben könnt, indem ihr einfach nur zuhause bleibt: auch das sind alles Menschen, die zur Risikogruppe gehören und auf die Solidarität von uns allen setzten. Und das sind nur die mit sichtbarer Behinderung bzw. Vorekrankung, zu denen ja auch ich gehöre (ein Foto von mir ist nicht dabei, Jan hatte ich vor ein paar Wochen aber erst bei mir zu Besuch - grüße ✌️). Es gibt aber auch noch jede Menge Menschen mit Vorerkrankungen, bei denen man das nicht sofort sieht (bspw. Asthmatiker, Diabetiker oder Menschen mit Herzfehlern). Und ich glaube ja, dass fast jeder in seiner Familie, im Bekanntenkreis oder in der Freundes-Clique mindestens einen dabei hat, auf den irgendwas davon zutrifft. Ihr rettet also nicht nur eure Großeltern, indem ihr euch daheim aufs Sofa chillt, sondern noch sehr viel Menschen in unserer Gesellschaft. Und zwar aus allen Generationen.
Hi, wir sind’s. Die #Risikogruppe. Du hast gedacht wir wären kettenrauchende Todkranke oder zumindest alt? Weit gefehlt. Keiner von uns ist Rentner und wir gehen genauso gerne wie du in Clubs, Bars und auf Konzerte. Worauf wir keinen Bock haben, ist sterben. Genau das ist aber gar nicht so unwahrscheinlich, wenn du nicht einfach die nächsten Wochen zuhause bleibst und deinen sozialen Aktionsradius für ein paar Wochen einschränkst. Je nachdem, was der Gesundheitsminister vorschlägt.
In Italien ist es schon zu spät: Ärzte müssen entscheiden, wen sie beatmen - und wer stirbt. Warum? Unter anderem, weil sich die Menschen zu lange gegenseitig angesteckt haben.
Aber wir wollten uns ja vorstellen. Denis, Amelie und Oli sind das #TetraPack: Sie sind unterhalb der Halswirbelsäule gelähmt und können richtig schlecht abhusten - das Virus könnte sie töten. Kati hat Spina Bifida und ein Lungenvolumen von einem halben Liter - ihr könnt euch vorstellen, wie praktisch das bei einer heftigen Infektion ist. Raul und Leonard haben Glasknochen - same story. Laura hat eine Muskelerkrankung, für die das Virus eine genauso tödliche Gefahr ist - so wie für die Lungen von Jan, der querschnittgelähmt ist.
Doch das ist alles noch kein Grund zu sterben - finden wir. Ich hoffe du auch. Also halte dich an die Empfehlungen und rette Menschenleben - das von uns, aber auch von vielen anderen #Risikogruppen: Schwangere, Vorerkrankte, Menschen mit anderen chronischen Krankheiten. Du bist auch noch lange keine 60 und in der #Risikogruppe? Gib ihr ein Gesicht. Poste, rede drüber, lass dir helfen. Nutze diesen Hashtag. Join the band. Denn: Gestorben wird später. Viel später. Rock and roll, eure #Risikogruppe.
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