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Gerade muss man gute Nachrichten wieder wie eine Nadel im Heuhaufen voller Mist suchen. Ich bin beim aktuellen doomscrolling in den schönen Niederlanden gelandet. Und anscheinend nehmen die Holländer nicht nur Fahrradwege sehr viel ernster (was übrigens neben Käse und kiffen der Grund ist, weshalb ich fast jedes Jahr nach Amsterdam fahre - denn ich kann mich mit meinem E-Rolli da viel freier bewegen).
Die Klima-Rebellen haben dort nämlich nicht nur ab und zu vier Leute auf 'ne Kreuzung gestellt und ein paar Staus verursacht, sondern besetzten seit Wochen die größte Autobahn des Landes. In Deutschland würde man dafür wahrscheinlich 2x lebenslänglich bekommen. In Holland hat man nun genau damit den ersten kleinen Teil-Erfolg erzielt. Ich mag Holland.

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Kleine Indikator dafür, wie groß die ganze Protest-Geschichte in Lützerath samt Greta war und dass die Bilder davon wirklich um die ganze Welt gehen: The German Mud Wizzard is an international Star now. Mit beachtlichen Klickzahlen auf reddit, YouTube, Twitter und alles, was es sonst noch so im Internet gibt. Endlich sind "wir" wieder wer. ;o)

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Lützi goes Underground. Dank "Pinky" & "Brain" und einem offenbar demonstrativ gegrabenen Tunnel, in dem sich zwei maskierte Sonnebrillenträger samt Blumenstrauß und Beton-Konstruktionen verschanzt haben. Anscheinend greifen die Aktivisti vorort wirklich sehr tief in die Trickkiste, um die Polizei wortwörtlich zu untergraben.
Und ich mag ja, wie gemütlich sie es sich dort eingerichtet haben - sieht ein bisschen aus wie so eine typische Berlin-WG, wo man für dieses Loch dann aber wahrscheinlich 500€ kalt zahlen darf. Die Polizei hat bisher jedenfalls keine Ahnung, wie sie die zwei Protest-Maulwürfe dort rausbekommen soll.

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Noch nie ein Foto gesehen, auf dem einfacher zu erkennen war, wer nicht die Guten im Kampf gegen den Klimawandel sind. Allerdings kann ich mich noch nicht so ganz entscheiden, ob mich Lützi bisher mehr an das dunkle Imperium in Star Wars oder doch mehr an das Setting von Mad Max erinnert. Es fühlt sich allerdings eher nach einem schlechten Real-Life-Remake eines Dystopie-Films als nach einer Neuverfilmung einer schönen Sci-Fi-Geschichte an.

https://twitter.com/marius_mich/status/1612557929609154561

...weiterlesen "Stormtrooper bewachen den Todesstern"

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The Friedmann equations are a set of equations in physical cosmology that govern the expansion of space in homogeneous and isotropic models of the universe within the context of general relativity.

In China sind die Corona-Regeln ja eigentlich so diktatorisch und überzogen, wie es Querdenker hierzulande immer in ihren kühnsten Wahnvorstellungen fantasiert haben. Der Unterschied ist aber nicht nur, dass dort Menschen wirklich eingesperrt werden und Impfstoffe von außerhalb Chinas nicht erhältlich sind, sondern sie auch tatsächlich nichts dagegen sagen dürfen. Tun sie's dennoch, wird eben dafür gesorgt, dass ja keiner das mitbekommt - auf Twitter aktuell übrigens mit Hilfe von unzähligen Spam-Bots, die Hashtags kapern. Nice try.
Das geht so weit, dass sich die Menschen dort nahezu gar nichts trauen zu sagen und jetzt unbeschriebene weiße Blätter als Zeichen für die Zensur zum Protestsymbol werden (clever, haben sie sich eventuell von den Umbrella-Protesten in HongKong abgeguckt). In den ersten Demonstrationen seit über 30 Jahren lassen sich aber offenbar auch noch einige andere versteckte Geheim-Botschaften finden, die man allerdings erst entschlüsseln muss wie so ein Detektiv.
Stell dir vor, du lebst in einer so dystopischen Diktatur, dass du erst ein Alpaka besorgen und deine Meinung mit hochkomplexer Astrophysik codieren musst, nur um ohne Angst das Wort "Freiheit" sagen zu können.

https://twitter.com/ktse852/status/1596791316838776833

...weiterlesen "China Protests are something else"

 

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Ein Beitrag geteilt von Shabnam Adiban (@shabidesign)

Für das Tanzen auf der Straße
Für die Angst sich zu küssen
Für meine Schwester, deine Schwester und unseren Schwestern
Für den Wechsel alter Werte
Für die Scham, für die Armut
Für die Sehnsucht nach einem normalen Leben
...
Für Frauen, Leben, Freiheit
Shervin Hajipour - Baraye

Die aktuelle Bewegung im Iran hat eine Hymne, die die Regierung dort verboten hat, weil sie Texte über Frauen, die leben möchten offenbar als zu gefährlich empfinden (sehr bezeichnender Bösewicht-Move). Deswegen haben sie auch immer wieder versucht, das Lied von Shervin Hajipourvon zu löschen, die Macht des Internetz dabei aber wohl mal wieder boomerig unterschätzt. Denn der Protest-Song ist erfreulicherweise überall und Baraye wird gerade einmal durchs ganze Netz gespielt und remixt.
Unter anderem gibt es auch ein Musikvideo einer iranischen Grafik-Designerin dazu, das den Text per gezeichneter Neverending-Zoom-Story eins zu eins visualisierst. Und das sieht nicht nur schön aus, sondern liefert praktischerweise auch gleich eine internationale Übersetzung mit, die die sprachliche Barriere beseitigt. Unendlich gut - inklusive Power-Statement:

"Als Shervins Lied ertönte, konnte ich es zuerst nicht hören, weil mein Gehirn mit Tausenden von traurigen Bildern gefüllt war. Dann beschloss ich einige davon zu zeichnen. Doch egal wieviel ich auch zeichnete, mein Gehirn wurde nicht leerer, es wurde nie fertig... jetzt muss es endlich aufhören!"
- Shabnam Adiban (shabidesign)

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Ein Beitrag geteilt von aleXsandro Palombo (@alexsandropalombo)


Symbolische Streetart aus Italien als Support für alle Frauen im Iran, die gerade ihr Leben riskieren, um leben zu können. Und zwar nicht so, wie irgendwelche kauzigen Männer mit viel zu viel Macht es wollen, sondern so, wie sie es eben wollen. Ich wünsche mir nichts anderes als eine feministische Revolution für dieses Land - mit hoffentlich vielen jubelnden und glücklichen Gesichtern von Mädchen am Ende. Girls just wanna have fundemental rights.

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...weiterlesen "Marge schneidet sich vor dem iranischen Konsulat in Mailand die Haare ab"

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Vor ein paar Monaten habe ich geschrieben, wie lächerlich ich als Rollifahrer Leute finde, die es als körperlich unzumutbare Einschränkung empfinden, beim Shoppen ein Stück Stoff vorm Mund tragen zu müssen. Und das hier ist einer der Gründe, warum: Menschen mit Behinderung und Beatmung, die teilweise schon ihr Leben lang das 100fache mitmachen, protestieren nämlich wirklich für ihre fucking Grundrechte. Und das als Risikogruppe in einer Pandemie. Da sag' noch mal einer, Behinderte wären schwach. Schwach sind hier nämlich eigentlich nur Manfred und Karl-Otto.