Ab 2001 wurden Nutzerinnen und Nutzer nicht mehr inhaftiert. Mit den eingesparten Ressourcen finanzierte der Staat therapeutische Maßnahmen und Einrichtungen wie Crescer. Erlaubt ist der Besitz und Konsum in Portugal auch heute nicht. Wer mit Drogen erwischt wird, kommt in staatliche Betreuung, zahlt in seltenen Fällen eine geringe Geldstrafe oder bekommt Gemeindedienst auferlegt. Aber ins Gefängnis muss hier niemand mehr, weil er Drogen nimmt. (zeit)
In Portugal hat man anscheinend nicht nur ein Mittel gegen Rechtspopulismus gefunden, sondern inzwischen auch große Erfolge mit der dortigen Entkriminalisierung aller Drogen erzielt.
Und die seit über 18 Jahren geführte Neuregelung der Drogenpolitik ist eigentlich ganz simpel: Junkies werden dort in erster Linie nicht als kriminell, sondern als hilfebedürftig eingestuft. Dadurch hat man mittlerweile hunderten Kriminellen Patienten das Leben gerettet. Ein absolutes Totschlagargument gegen ein ohnehin nichts bewirkendes Drogenverbot, das uns lediglich viel Geld, viel Personal und offenbar auch so einige Menschen kostet.
Unsere allseits unbeliebte Drogenbeauftragte Marlene Mortler hat jetzt jedenfalls einen neuen Job im EU-Parlament. Hoffen wir mal, dass vielleicht ja der/die neue Drogenbeauftragte mal ein Interesse daran hat, weniger Drogen nehmende Menschen sterben zu lassen.