Seit Jahren gehen Festivalbilder rum, auf denen die jeweils hinterlassenen Gelände aussehen wie Sperrmüllanlagen von asozialen Party-Touristen. Statistisch lässt bspw. jeder dritte davon sein oft nigelnagelneues Zelt einfach stehen. Wegen zu recht eintrudelnden Shitstorms und den vermutlich auch nicht gern gezahlten Geldern für die anschließende Aufräumkolonne trimmen immer mehr Veranstaltungen ihr Publikum darauf, ihren Krämpel gar nicht erst liegen zu lassen.
Beim Haldern Pop, das mir dieses Jahr schon mal an Herz gelegt wurde, scheint dieser Plan schon ganz gut aufzugehen. Das Ergebnis beim Sonnenaufgang am Morgen danach sieht jedenfalls ziemlich hübsch aus.
Das Haldern Pop gibt es seit 36 Jahren. Es findet auf einem alten Reitplatz in Haldern am Niederrhein, etwa 65 Kilometer nordwestlich von Essen, statt. Auf der Website des Festivals ist wohl aus diesem Grund auch ein Aufruf zu lesen: „Wer den Campingplatz vermüllt, darf sich nicht über Ärger mit den Nachbarn, die uns ihre Wiesen freundlicherweise überlassen hatten, wundern. Lasst euren Sperrmüll also bitte zuhause und nehmt stattdessen eure Gitarre mit“, steht da. Der Appell wirkte wohl. In diesem Jahr wurde kein Sperrmüll hinterlassen.
Eigentlich grasen auf der Festivalwiese in Haldern Kühe. Damit die sich wieder richtig wohlfühlen, gibt es trotzdem noch eine Aufräumaktion: Mit einem großen Magnet sollen die letzten Kronkorken und Haarspangen von der Wiese entfernt werden. (jetzt)