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Das ist der Name der Frau, vor der ich mich verneige, weil sie gestern im russischen Staatsfernsehen den Mut hatte, sich im Alleingang gegen eine Diktatur aufzulehnen und dafür weitaus mehr als nur ihren Job beim Sender aufs Spiel gesetzt hat. Also quasi wie Jana aus Kassel - nur halt mit echter Diktatur, echter Gefahr fürs eigene Leben - und tatsächlich wichtiger Botschaft.
Und ich finde es einfach krass, dass es im Jahr 2022 noch möglich ist, Medien für ein ganzes Land so manipulativ einzuschränken, dass erst jemand mit einem Plakat die News hacken muss, um die Wahrheit auszusprechen. Ich hoffe, Marina Ovsyannikova geht es gut. Das ist das dazugehörige Statement, das sie anschließend in einer Videobotschaft formuliert hat:

"Was gerade in der Ukraine passiert ist ein Verbrechen und Russland ist der Aggressor. Die Verantworung für diese Aggression trägt allein eine Person und diese Person heißt Vladimir Putin. Mein Vater ist Ukrainer und meine Mutter ist Russin.
Sie waren sich nie Feinde. Diese Kette um meinen Hals soll ein Symbol dafür sein, dass Russland schleunigst den "brudermörderischen" Krieg beenden soll, damit unsere verwandten Völker sich endlich versöhnen können.
Leider habe ich die letzten Jahre beim Ersten Kanal gearbeitet, beschäftigt mit der kremlschen Propaganda. Ich schäme mich jetzt dafür. Ich schäme mich, zugelassen zu haben, dass Lügen über das Fernsehen verbreitet wurden. Ich schäme mich, zugelassen zu haben, dass russiche Menschen eingesperrt wurden.
2014 haben wir geschwiegen, als das alles angefangen hat. Wir haben nicht protestiert als der Kreml Navalny vergiftet hat. Wir haben schweigend diesem anti-menschlichen Regime zugeschaut. Und jetzt hat sich die ganze Welt von uns abgewendet. Selbst unsere Nachfahren in der zehnten Generation werden sich nicht von der Schande dieses brüdermörderischen Kriegs reinwaschen können.
Wir Russ*innen, die die denken und schlau sind: Es liegt in unserer Hand diesen Unsinn zu beenden! Geht raus zu den Demos, habt keine Angst! Sie können nicht uns alle ins Gefängnis stecken."


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2022 hat innerhalb von kurzer Zeit geschafft, dass dieser legendäre K.I.Z.-Song nun sogar noch besser in unsere Zeit passt als in den letzten zwei Weltuntergangs-Jahren und es ist schon sehr gruselig, dass der Refrain offenbar immer näher an unsere Realität heranzurücken scheint. Schade nur, dass das offenbar nicht für diese Zeile gilt: Wieso soll ich dir was wegnehmen, wenn wir alles teilen?
Ich finde ja trotzdem, dass wir jetzt nicht unbedingt alle dystopischen Filme, Songs und Kunstwerke nachahmen müssen, die es gibt. Selbst, wenn sie so schön und eigentlich auch irgendwie utopisch sind wie in diesem Fall.

Und wir singen im Atomschutzbunker: Hurra, diese Welt geht unter!

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2022 ist gerade so mies geworden, dass selbst 2020 dagegen wie ein gutes Jahr wirkt und ich weiß auch gar nicht, ob ich überhaupt noch in der Lage dazu bin, schon wieder eine historische Mega-Katastrophe zu verarbeiten. Und dabei ist es ja offensichtlich schon ein Privileg, das, was in der Ukraine passiert nur doomscrollend via Twitter mitzubekommen und nicht selbst erleben zu müssen.
Nach zwei elendig langen Pandemie-Jahren fällt es mir aber einfach noch schwerer zu fassen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die Krieg wirklich für eine gute Idee halten. Ich pendle jedenfalls zwischen tiefem Weltschmerz und völliger Verdrängung. Und nebenbei ist mir eingefallen, was ich denn so als letztes aus dem Land mit der blaugelben Flagge gehört habe und mochte - es war dieser mbMn zu Unrecht nicht erstplatzierte ESC-Song der Ukraine aus dem letzten Jahr: GO_A – Shum. Das klebe ich mir samt Akustik-Version gerne hier hin, da der ESC eines der gegenteiligsten Dinge von Krieg ist, die ich kenne. Und ich mag das Gegenteil von Krieg.
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Ein Weihnachtsfest mit Dach überm Kopf, gemütlichem Bett, einer heißen Dusche, chilligen Netflix-Filmen und so viel Schlemmereien, dass man beinahe platzt, ist trotz aller Um- und Abstände dieses Jahr immer noch ein well priviliged Weihnachtsfest. Nur so als kleine Erinnerung, falls jemand mal wieder auf etwas zu hohem Niveau jammert. Frohe und hoffentlich gesunde Feiertage euch, Kinners.

"Sie leben im Wohlstand und sind doch so armselig."

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Kaum hat 2020 begonnen, trendet auf Twitter der dritte Weltkrieg. Scheint also ein richtig tolles Jahr zu werden. Immerhin: Deutschland wäre diesmal ausnahmsweise nicht schuld. Dafür gibt es heutzutage schließlich Trump, der uns übrigens alle bereits vor Jahren immer wieder davor gewarnt hat, dass die USA irgendwann mal einen Krieg mit dem Iran anzetteln könnten. Und da ich diese ganze abgefuckte Scheiße nur mit bitterbösen Memes bzw. Humor ertrage, gibt es hier exklusiv die erste Reaktion von unserer Bundeskanzlerin darauf:

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Keine Ahnung, wer das zwischen #YouTube und #GEMA geklärt hat, aber könnte diese Person sich jetzt bitte um den Nahostkonflikt kümmern?

— KWiNK (@LeKWiNK) 1. November 2016

Wenn sogar die GEMA und YouTube sich nach 10 Jahren zusammenraufen können, gibt es ja vielleicht doch noch Hoffnung. Ich wäre jedenfalls für eine Tafel mit dem Schriftzug: "Dieser Krieg ist in keinem Land mehr verfügbar". Oder irgendwie so.

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Eine wunderschön bebilderte Doku (von Salmon Ligthelm) über zwei Kirchengemeinden in Griechenland, die  traditionell für einen Tag im Jahr "Krieg" spielen. Mit Feuerwerkskörpern.

"A war to keep the peace. In the small village of Vrontados on the Greek island of Chios, there is unrest. For over a century, parishioners of two Greek Orthodox churches have engaged in a battle on Holy Saturday, firing more than 100,000 homemade rockets at each other’s churches once the sun goes down."

(Direktlink
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