Das ist meine Stadt: 125 rechte Spacken demonstrieren - 10.000 Menschen treten ihnen entgegen und lassen sie verstummen. So ging die Merkel-muss-weg-Kundgebung in Hamburg gestern aus. Am Sonntag davor versammelten sich bereits über 15.000 an den Landungsbrücken (#seebrücke). Und ich freue mich sehr, dass in Hamburg keine Toten Hosen auftreten müssen, um Nazis den (Nord-)Wind aus den Segeln zu nehmen. Wir sind hier nämlich auch so schon mehr. Und zwar viel mehr, digga.
Schlagwort: Gegen Rechts
Liebe aus Chemnitz: #wirsindmehr auf Twitter
Gestern protestierten laut Medienberichten ca. 65.000 Menschen friedlich, laut für ein buntes Miteinander - und gegen Fremdenfeindlichkeit (hier die ganze Show nochmal im Stream). Das sind mehr als die doppelte Anzahl der AfD-Mitglieder - bundesweit. Damit dürfte ja dann nun endgültig klar sein, wer in diesem Land nun das Volk ist und wer nicht.
Ein durchweg gelungener Abend, der nicht nur nach Liebe schrie, sondern auch viel davon versprühte. Und ich möchte nochmal anmerken, dass der böse böse Deutschrap (und "linksradikale Rocker") hauptverantwortlich für diese schöne Aktion war. Behaltet das mal für den nächsten garantiert kommenden Artikel im Hinterkopf, in dem Hip-Hop wieder als Sündenbock für irgendwas herhalten muss.
https://twitter.com/tim_bombadil/status/1036659496746147840
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#wirsindmehr | Live-Stream auf YouTube
Am heutigen Montag spielen Die Toten Hosen, Feine Sahne Fischfilet, Kraftklub, K.I.Z., Nura (SXTN), Trettmann, Marteria & Casper in Chemnitz, um zusammen mit zehntausenden Menschen ein Zeichen gegen Rechts zu setzen und Rassisten zu zeigen, wer hier das Volk ist. Auf YouTube gibt es einen Live-Stream, der vermutlich wie das Konzert um 17 Uhr startet. FCK NZS.
Im Anhang ein paar Worte Feine Sahne Fischfilet, die eigentlich alles dazu sagen, was es dazu zu sagen gibt:
Man kann alles zerlabern, man kann gewisse Chancen aber auch mal nutzen und sich nicht nur in seiner Selbstgefälligkeit verlieren. Klar werden viele Leute wegen der Konzerte kommen. Nichts daran ist schlimm. Es ist nicht scheiße, wenn dort Leute das erste Mal zu einer Aktion kommen, die sich unter dem Motto „#wirsindmehr – Aufstehen gegen rechte Hetzte“ zusammenfindet, sondern es ist der Oberknaller, wenn dort junge Leute, Unentschlossene bzw. Menschen, die sich bisher nicht getraut haben auf die Straße zu gehen, hinkommen.
Es geht darum, endlich mal aus dieser Schockstarre rauszukommen. Einige Leute tun so, als ob die Welt fast untergeht. Tut sie jedoch nicht. Die Neonazis labern die ganze Zeit davon, wie viele sie sind, dass ihnen die Straße gehört. Wenn am Montag da 10000 Leute zusammenkommen und es auch nur für einen Tag schaffen, dem Rassistenmob zu zeigen, dass es da noch Leute gibt, die ihnen die Straße streitig machen, dann ist das der Hammer. Nur dabei darf es aber nicht bleiben, das kann nur ein erster Anfang sein. All die Bands würden sich sicherlich nen Arsch abfreuen, am Montag chillen zu können. Und wenn man das Gefühl hätte, dass da 10000 Leute durch Sachsen laufen und sich dem Mob entgegenstellen, dann würden wir das hart feiern. Aber solange die Verhältnisse sind wie sie sind, hat man sein Privileg zu nutzen. Cool, dass es andere Bands auch so sehen.
Es geht auch nicht darum, irgendwelche scheiß Nazis oder Leute, die diese heimlich oder auch lauthals beklatschen, umzustimmen. Die Geschichte hat gezeigt, dass die Diskussion mit Nazis nichts bringt. Es geht darum, die coolen Leute vor Ort zu supporten. Es geht darum, Kids, Alte, Junge, Anzugsträger, Leute aus den verschiedensten Subkulturen, Normalos, Studenten, Prolls zu erreichen und zu zeigen, dass hier noch was geht. Und wenn auch nur ein kleiner Teil danach auch für nächste Gegenproteste den Arsch hochbekommt und sich ermutigt und nicht alleine fühlt, dann feiern wir es richtig hart. Für alle Leute von außerhalb: Es bringt auch nichts, am Montag nach Chemnitz zu kommen, einen Tag lang nen Dicken zu schieben. Viel wichtiger ist, die Leute vor Ort kontinuierlich zu unterstützen.
via keintestspielfürnazis
Rassisten, Tauben und eine Partie Schach
Eigentlich wäre es doch ganz schön, wenn Rassisten auch generell mehr wie Tauben wären. Dann könnte man z.B. einfach auf sie zu rennen, um sie zu verjagen. Oder ihnen Briefe in den Mund stecken, damit sie wegfliegen. Und die ganze Scheiße käme so zumindest nicht mehr oben raus. Das wär doch auch schon mal was.
Marteria, Casper, Trettmann, K.I.Z. & Feine Sahne Fischfilet spielen Gratis-Konzert gegen Rechts in Chemnitz
Casper & Marteria spielen am nächsten Montag ein Gratis-Konzert am Karl-Marx-Kopf im Chemnitz. Und mittlerweile haben sich auch Feine Sahne Fischfilet, Trettmann und K.I.Z. angeschlossen und den Event zu einem kleinen Festival werden lassen, das den Fickfinger gegen Rechts richtet (Update: die Chemnitzer Boys von Kraftklub sind natürlich auch am Start).
Geht da hin, wenn ihr könnt und zeigt den Nazis, dass das angebliche "Volk" in der klaren Unterzahl ist. Ich hoffe, es wird sehr, sehr laut. ✊
Tausende Leute ziehen durch Chemnitz, instrumentalisieren einen erbärmlichen Mord und jagen wieder Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder Hautfarbe. Es geht ihnen nicht darum zu trauern, sondern um ihren Hass freien Lauf zu lassen.
Es waren jedoch auch tausende Leute auf der Straße, die diese Hetze nicht hinnehmen wollten. Jede einzelne Person von euch feiern wir. Diesem rassistischen Mob hat man nicht unwidersprochen die Straße zu überlassen. Wir freuen uns, wenn noch viel mehr Leute den Arsch hochbekommen und wenn die Menschen, die sich diesen Zuständen immer wieder in den Weg stellen, auch mal Kraft tanken können. All den Menschen, die von den Neonazis angegriffen wurden wollen wir zeigen, dass sie nicht alleine sind.
Alle nach Karl-Marx-Stadt! Zusammen!
#wirsindmehr!
Disclaimer: How to Punch a Nazi
https://twitter.com/seneca/status/1030086557770948609
Bitte handelt nicht voreilig, sondern mit Bedacht. Und geballter Faust. Oder ihr seid der Typ daneben und erhebt den Fickfinger gegen rechts. Das geht natürlich auch. <3
SaMTV Unplugged – Adriano 2018
Backflash ins Jahr 2000: der seit 20 Jahren in Ostdeutschland lebende Alberto Adriano spart sich lange Zeit den Flug in seine Heimat zusammen - und wird kurz vorher von Rechtsradikalen in Dessau zusammengeschlagen und ermordet. Kurz danach formten sich schwarze Musik aus Deutschland zu den Brothers Keepers und widmeten dem ursprünglich aus Mosambik stammenden Mann einen Protest-Song gegen Rassismus.
Für sein SaMTV Unplugged Album hat Samy Deluxe es nun erneut getan. Zusammen mit Torch, Xavier Naidoo, Afrob, Denyo und Megaloh. Adriano 2018. So aktuell wie damals, so gut wie damals.
Unplugged Endspurt! Leinen sind los, Hände sind oben und wir sind fast wieder bei wir. Leider schwimmen wir noch immer zu oft gegen eine rechte Strömung an.
Vor 17 Jahre haben hat Samy Deluxe diesen Song gemeinsam mit den Brothers Keepers in Gedenken an den ermordeten Alberto Adriano herausgebracht. Die Botschaft fühlt sich immer noch erschreckend zeitgemäß an. Zusammen mit Xavier Naidoo (ich fänd's ja noch besser ohne ihn), Torch, Afrob, Denyo und erstmals Megaloh entsteht hier einer der kraftvollsten Momente des SaMTV Unplugged. In seiner neu geschriebenen, fast accapella gerappten, Strophe streut Samy Referenzen zu Barack Obama and Black Panther’s T’Challa. Immerhin stehen uns solche politischen und kulturellen Symbolfiguren - trotz bedenklicher Entwicklungen im Weltgeschehen - heutzutage zur Verfügung. Fäuste sind oben.
Aktivisten überkleben über 200 Straßen-Schilder mit den Namen der NSU-Opfer
Damit die NSU-Morde nicht in Vergessenheit geraten (#keinschlussstrich), haben Aktivisten letzte Woche u.a. in Leipzig, Dresden, Frankfurt, Marburg, Dortmund, Darmstadt und Hamburg die Namensgeber von etlichen Straßen in die Namen der Opfer verwandelt. Ausgesucht wurden wohl vor allem Straßen, deren Namen ohnehin aus der NS-Zeit belastet sind.
Starke Aktion, die nochmal daran erinnert, dass die Verbrechen des Nazi-Terrornetzwerks immer noch nicht vollständig aufgeklärt sind. Reaktion des Staates: der Staatsschutz ermittelt bereits wegen eben jener von "Linksextremisten" überklebten Schilder.
Die Namen der NSU-Opfer lauten: Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, Ismail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter.
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