Passend zum heutigen Freitag und dem viel umweltbewussteren Bahnfahren: Fridays 4 Wholecars. Auch aus der Graffiti-Szene (FYA Crew) gibt's scheinbar Support für Fridays For Future. So sieht ein richtiger Demo-Zug aus. ;o)
Carla Reemtsma, eine Aktivistin und Organisatorin von FridaysForFuture war bei Precht zu Gast und hat mit Deutschlands bekanntestem Philosophen u.a. über Klimabewegungen, die Zukunft mit und ohne Wirtschaftswachstum und einen vielleicht endenden Kapitalismus gesprochen.
Und falls ihr dachtet, dass eine erst 21-jährige Studentin mit einem Professor und Bestseller-Autor über hochintellektuelle gesellschafstpolitische Themen ganz sicher nicht mithalten kann, dürft ihr euch innerhalb einer guten halben Stunde eines Besseren belehren lassen. Denn ganz abgesehen davon, dass viele richtige und wichtige Dinge gesagt werden, ist es durchaus ein Gespräch auf Augenhöhe.
"Fridays for Future" sorgt weltweit für Furore. Zwar beeilen sich plötzlich Politiker aller Parteien, das Klima-Thema auf die Agenda zu setzen, doch die meisten Menschen in politischen Ämtern sind nicht nur jenseits der 50, sondern sie vertreten auch andere Werte als die "Generation Thunberg". Die alten Argumente von Wachstum, Beschäftigung und Fortschritt prallen auf eine ganz existenzielle Angst der jungen Leute um die eigene Zukunft, so Richard David Precht. Wie aber wollen die Schülerinnen und Schüler und die Studierenden den Teufelskreis von ökonomischen Notwendigkeiten und den daraus resultierenden Klimabelastungen durchbrechen?
Das fragt Precht die 21-jährige Klima-Aktivistin Carla Reemtsma von "Fridays for Future". Führt der Weg der Aktivisten durch die etablierten Instanzen und Parteien? Brauchen sie eine eigene Partei? Sind sie überhaupt noch gewillt, die eingefahrenen politischen Konventionen zu akzeptieren, oder bleibt ihnen am Ende nur der zivile Ungehorsam, um der Dringlichkeit ihrer Forderungen gerecht zu werden?
Als Mitorganisatorin von FridaysForFuture ist Luisa Neubauer - völlig zurecht - schockiert über das, was die Bundesregierung derzeit verzapft (wie vermutlich mindestens 1,4 Mio. Menschen auch) und dreht im Netz gerade ordentlich auf. Ebenso völlig zurecht.
Neben einigen Zerstörer-Tweets gegen die CDU fasst sie in einem Interview sehr gut zusammen, warum wir gerade nicht zum hundertsten Mal darüber reden sollten, wie irgendwer protestiert, sondern fucking warum: Deutschland ist aktuell ein politischer Totalschaden für unseren Planeten.
https://twitter.com/igorpianist/status/1181448215415181313
Ein Problem davon lässt sich durch den technischen Fortschritt inzwischen mit 1-2 Klicks relativ easy lösen. Das andere bisher leider nicht. Dafür ist heute wieder einer dieser FridaysForFuture.
"People are suffering. People are dying. Entire ecosystems are collapsing. We are in the beginning of a mass extinction. And all you can talk about is money and fairy tales of eternal economic growth. How dare you! [...]
You are failing us. But the young people are starting to understand your betrayal. The eyes of all future generations are upon you. And if you choose to fail us, I say we will never forgive you. We will not let you get away with this. Right here, right now is where we draw the line. The world is waking up. And change is coming, whether you like it or not.”
1,4 Millionen(!) Menschen sind am letzten FridayForFuture allein in Deutschland auf die Straße gegangen (#AlleFürsKlima \o/). Trotzdem scheint die Politik die Sorgen und Ängste dieser sich nach eindeutigen Fakten der Wissenschaft richtenden Bürger nicht allzu ernst zu nehmen, wenn man sich die nahezu lächerlichen Ergebnisse des Klimakabinetts anguckt.
Und um bei den wissenschaftlichen Fakten zu bleiben, zitiere ich an der Stelle einfach mal Energieprofessor Volker Quaschning (ScientistForFuture) auf Twitter: "Das Klimaschutzpaket der Bundesregierung ist ein "Arschtritt" für die Wissenschaft und die junge Generation. Die Regierung hat den Erhalt der Lebensgrundlagen der Menschheit aufgegeben."
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Ja, Rezo ist im Abspann als "künstlerische Beratung" aufgelistet. Aber diesmal sind es eben nicht nur ein paar Influencer, sondern dutzende Professoren, Doktoren und andere kluge Köpfe, die sich für einen Aufruf an die Politik zusammengeschlossen haben und unsere Regierung(en) zum Handeln fordert (u.a. Energieprofessor Volker Quaschning, Zukunftsforscher Harald Welzer und Special-Guest Greta Thunberg).
Nach meinem Verständnis von menschlicher Logik, die ich mir von Politikern in einer Demokratie sehr wünsche, dürfte dieses Video gar nicht ignoriert werden, wenn bis auf diese eine Scheißpartei wirklich alle im Bundestag an die Wissenschaft "glauben".
Die in 24 Punkten aufgezählten Fakten zur Stellungnahme findet ihr auf der Website der Scientists4Future, die auch die am Freitag beginnenden globalen Klimastreiks vom 20.-27. September supporten. Meine Meinung dazu ist ein Zitat von Prof. Dr. Jesse Pinkman: Yeah, Science! ✊
Wir fordern die Regierungen von Deutschland, Österreich und der Schweiz auf, umgehend wirksame Maßnahmen des Klimaschutzes zu ergreifen.
Wir haben nur diese eine Welt. Um sie zu erhalten müssen wir handeln. Gemeinsam. Mutig. Jetzt.
Das Video basiert auf der Einsendung von Video-Material von 133 Wissenschaftler_innen (z.B. mit Wolfgang Lucht, Jutta Allmendinger, Martina Schäfer und Eckart von Hirschhausen) und nimmt direkten Bezug auf die im März 2019 von mehr als 26.000 Wissenschaftler_innen unterschriebene Stellungnahme.
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You are not mature enough to tell it like is. Even that burden you leave to us children. But I don’t care about being popular. I care about climate justice and the living planet. Our civilization is being sacrificed for the opportunity of a very small number of people to continue making enormous amounts of money. Our biosphere is being sacrificed so that rich people in countries like mine can live in luxury.
It is the sufferings of the many which pay for the luxuries of the few. The year 2078, I will celebrate my 75th birthday. If I have children maybe they will spend that day with me. Maybe they will ask me about you. Maybe they will ask why you didn’t do anything while there still was time to act.
We have not come here to beg world leaders to care. You have ignored us in the past and you will ignore us again. We have run out of excuses and we are running out of time. We have come here to let you know that change is coming, whether you like it or not.