Die neue Staffel Black Mirror muss sich ganz schön viel Mühe geben, um sich von der Realität noch irgendwie abzuheben (und von Filmen wie Missing und Deadstream auch). Denn diese bedrückend schön gefilmte Streaming-Doku vom NewYorker sieht Original aus wie eine der alten Folgen und fühlt sich auch genau so an. Ich klicke jetzt jedenfalls ganz schnell wieder zurürck zu twitch und schau mir lieber weiter Minecraft-LetsPlays an, um eine nicht ganz so gruselige Welt live-gestreamt zu bekommen (ja, ich habe jetzt erst Minecraft endteckt und hänge 10 Jahre in der Zeit zurück, aber es ist nett hier).
Schlagwort: Dystopie
Die Stadt der dummen Zukunft: The Line
The Line ist eine zivilisatorische Revolution, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und ein noch nie dagewesenes urbanes Wohnerlebnis bietet, während die umliegende Natur erhalten bleibt. Sie setzt neue Maßstäbe in der Stadtentwicklung und zeigt, wie die Städte der Zukunft aussehen sollten.
Es klingt alles wie der Anfang von einem schlechten Dystopie-Film. Von den Machern von The Cube und The Square kommt nun: THE LINE. Multi-Multi-Milliardäre bauen die Stadt der Zukunft, die natürlich total anders und ultra-hyper-sciencefiction-3000 aussieht. Denn es ist eine 500 Meter große Mauer aus Spiegeln mitten in der Wüste. Superlang - und superschmal. Wenn man länger darüber nachdenkt, ist das architektonisch natürlich auch superdumm, aber es ist ja nur ein Film und muss eben nur cool aussehen.
Und weil es auf den ersten Blick so wirken soll, als würden wir uns einen utopischen Film angucken - der Regisseur ist ein Fuchs - zeigt man uns erstmal nur ein paar Szenen mit fröhlich Golf spielenden Familien aus den sogenannten High-Lights. Das sind die obersten natürlich absolut cleanen Level von The Line, in denen alle noch die Sonne genießen dürfen. Hier ist alles entweder begrünt, verglast oder vergoldet und glänzt so vor sich hin.
Nach einem kurzen Schnitt auf einen im Sand liegenden Vogel, der offenbar gegen die Mauer geflogen und nun von den reflektierenden Spiegeln gegrillt wird, sehen wir ein riesiges Hologram, auf dem eine vollkommen weiß gekleidete und scheinbar gar nicht diktatorische Regierung nochmal präsentiert, wie nachhaltig und naturverbunden The Line doch ist.
Dann fährt die Kamera plötzlich bergab. Wir fahren 300 Meter runter. Es wird dunkel. Die Neonreklamen flackern im Schatten des Rauchs einer brennenden Mülltonne, an der eine auffallend saubere Drohne vorbeifliegt. Wir hören laute Motorengeräusche, es riecht nach Öl und alles sieht aus, als hätte es erst Asche und dann Müll geregnet. Ein abgemagerter Hund mit einem irgendwann mal weißen Halstuch hustet Blut neben etwas, das einer toten Ratte ähnelt. Ein fast ganz abgenagter Hühnerknochen fällt vom Himmel. Es ertönen Schüsse. Und dann der zweite große Plottwist: es geht noch weiter runter.
So stelle ich mir jedenfalls diesen Film vor, der leider noch dümmer ist, weil die das Ding da aus irgendeinem dummen Grund wirklich für eine gute Idee halten und tatsächlich bauen wollen. Da hilft nur ein ausnahmsweise mal beruhigender Blick in die Kommentare, wo The Line alle offenbar genau so "klasse" finden wie ich:
It's like a late 2000's young adult dystopia novel brought to life! "In the Line, we could have anything we wanted.. if you were a Highliner. Us Lowliners had to struggle to get by, and outside the GlassWall, the Lineless dwelled and scribbled not-straight lines..."
What they forgot to mention: At first the rich live at the top levels where there's enough light, the poor live at ground level in the shadows. After the Big Rebellion The Line is used as huge prison complex.
This feels like it would be the setting for one of those dystopian movies where the citizens are trapped in a seemingly utopian society and they are told that they are being protected from the outside by a secretly corrupt and twisted authoritarian dictatorship government and the MCs find out and try to escape.
This feels like the video you see in the first act of a sci fi movie before everything goes to hell in the second.
I've never seen a dystopian idea presented so positively.
The Ocean is on Fire 2 🌊🔥
In Rumänien brennt die größte Ölraffinerie des Landes. der Golf von Mexiko steht wegen einer kaputten Pipeline in Flammen. Und im Kaspischen Meer explodierte gestern scheinbar auch noch ein riesiges Erdgas-Feld, das nun den Horizont befeuert.
Wie kaputt diese inzwischen dystopischer als jeder Blockbuster aussehende Welt ist, merkt man daran, dass das alles Nachrichten der letzten gerade mal 3 Tage sind. Aber vielleicht ist das auch einfach das Resultat davon, wenn man die Erde um jeden Preis ausschlachten möchte, weil Geld. Was ausgesprochen dumm ist, denn das Resultat davon wiederum - die Klimakrise - wird mit jedem Tag teurer, an dem wir diese Scheiße weiter durchziehen.
Ein Astronaut kehrt zurück zur Erde
Scott Listfield malt neben diversen Dinos hauptsächlich einen Astronauten, der durch die menschenleere Postapokalypse der USA schlendert und passt damit perfekt ins Jahr 2020. Inklusive Einsamkeits- und Endzeitstimmung. Ich wünsche derweil den kürzlich gestarteten SpaceX-Astonauten viel Glück, die vor ein paar Tagen die Erde verlassen haben. Alles richtig gemacht.
It’s 2020. Welcome to the dystopia of your choosing. This is America.
Spot on Dystopia
Staffel 4, Folge 5 aus der berühmten Serie: Die Welt verwandelt sich nach und nach in alle Black-Mirror-Episoden. Diesmal in der Hauptrolle: BostonDynamics' Robo-Cop-Dog "Spot", der nun in Singapur seine Runde dreht. Und vielleicht ist eine App doch nicht die schlimmste Form der Überwachungstechnologie.
Serien-Dystopie in sehr naher Zukunft: Years and Years | Das politische Black Mirror
Ein wahnsinniger Präsident, der per Twitter mit einem anderen wahnsinnigen Präsidenten darum streitet, wer den größten Penis die größte Bombe besitzt. Rechtsextremestische Pläne für einen Tag X. Und dazu noch immer bedrohlicher klingende Nachrichten von einem Klimawandel, der als größte Krise der gesamten Menschheitsgeschichte gilt, dem Kapitalismus aber egal ist. Manchmal hat man ja heute schon das Gefühl, Statist in einer dystopischen Serie zu sein.
Und falls ihr euch gefragt habt, wie diese Serie bzw. diese völlig irre Welt weitergeht, in der wir uns aktuell befinden und was in den nächsten 15 Jahren passiert: Years and Years spinnt in 6 Folgen den realen Horror von heute gruselig realistisch weiter.
Denn sie zeigt neben einigen Horror-Visionen à la Black Mirror und The Handmaid's Tale genau das, was wir alle in Zeiten von Trump, Fake News und einem immer heißer werdenden Planeten befürchten. Nach Chernobyl kommt der nächste große Serien-Hype von HBO nun vom britischen Sender BBC, weshalb auch der Brexit eine nicht ganz unwichtige Rolle im seriellen und diesmal politischen SuperGAU spielt.
Years & Years is an epic saga that takes an ordinary family and catapults them through the next 15 years. As society changes, faster than ever, the Lyons will experience everything we hope for in the future, and everything we fear.
Amazon-Mothership: Angriff der Killer-Pakete
Not sure if Robo-Apocalypse or just "normal" Late-Stage-Capitalism. Aber zur Beruhigung aller kann ich sagen: das spooky Amazon-Mothership ist nicht echt, es sieht nur so aus. Mich erinnert das aber dennoch sehr an Independence Day. Nur halt mit Paketen voller Produkte statt Aliens.
I made it worse. pic.twitter.com/MgVwGSqcDh
— Dan Robitzski (@DanRobitzski) 2. April 2019
Illustrations of a Dark Future | Popkulturelle Dystopie
Mike Winkelmann aka beeple hat als Illustrator genaue Vorstellungen von der Zukunft der Popkultur. Düster, dreckig und weird as fuck. Mit der dirty Club-Version vom Disneyland, riesigen Cyber-Schweinen und Robo-Homer-Simpson-Head. Eine verstörend schöne Dystopie.
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