Eigentlich hab ich ja nach meiner Unizeit nicht mehr allzu dolle Bock auf Powerpointfolien und Vorträge. Gelegentlich tauchen dann aber doch so gute Sachen auf, dass ich keine andere Wahl habe als drauf zu kliquen. Und genau so ein Ding ist die 20-minütige Vorlesung von Brad Frost, der mich mit seiner These "90% of everything is crap" sofort gekriegt hat. Macht ja auch Sinn, in einer Zeit, wo nahezu jeder seine Meinung in Form von wasauchimmer in die Öffentlichkeit scheißen kann - eben in einer Zeit, wo fast jeder Vollidiot 'nen eigenen Blog hat (sogar ich). Die Menschheit hat auf jeden Fall noch nie so viel Content produziert wie jetzt (und auch noch nie so viel Müll). So sind, nur als Beispiel, 10% aller Fotos und Bücher (überhaupt!) in den letzten 1-2 Jahren entstanden. Ganz schön heftig. Logisch aber, dass bei dem ganzen Output auch der Anteil an Bullshit exponentiell steigt. Der Vortrag von Brad Frost gehört aber zweifellos nicht dazu und hat mich gerade 20 Minuten lang gut infotaint.
Ich versuch übrigens weiter mit sehr viel Mühe darauf zu achten, euch keinen Scheiß zu präsentieren. Ich entschuldige mich aber im vorab schon mal, falls das irgendwann mal nicht gelingen sollte. Nobody is perfect - und ich bin nicht nobody.
. The Distortion of Sound ist eine nette kleine Doku, in der es um die guten alten Zeiten der Musikindustrie geht. Neben den Retroheiligtümern Vinyl & Kassette geht es da vor allem darum, dass sich die Digitalisierung anscheinend negativ auf Musik ausgewirkt hat. (Warum das alles nur so halb bis gar nicht stimmt ⇓) Leider geht genau da die Doku aber dann in eine, meiner Meinung nach, völlig verkehrte Richtung. Der Grund, warum sich Musik heutzutage oft beschissen anhört, hat nix damit zu tun, dass MP3-Dateien (egal ob 192kbps oder 320kbps) frequenztechnisch beschränkt sind. Ich behaupte nämlich mal, dass diesen Unterschied nicht mal 0,001% der Menschheit überhaupt hören kann.
Der wahre Grund ist viel eher der, dass offenbar jeder den lautesten Track haben möchte, und deshalb auch genau auf diesen Sieg im Noise-Duell hinproduziert wird. Und heraus kommt dabei oft eigentlich nur übersteuerter Müll. Die Künstler, die hingegen genau das schon bei der Herstellung ihres Songs vermeiden, kriegen nämlich den wunderschönen und einzigartigen Vibe von Musik auch prima hin. Trotz der bösen MP3. Ob man das jetzt auf den Handylautsprechern und Laptopboxen heutzutage dann überhaupt mitkriegt, ist natürlich 'ne andere Frage.
Im Endeffekt ist das aber ohnehin alles kackegal, denn ich behaupte einfach mal ganz frech, dass wir immer noch alle unseren Spaß an Musik haben - oder etwa nicht? Ich für meinen Teil sag' da auf jeden Fall: ja. Und seit der ganzen Digitalisierung, und den Massen an Input, die es dadurch gibt, sag ich das sogar noch viel viel lauter (aber ohne zu übersteuern)!!!
Liste, der Artists, die in der Doku zu Wort kommen: Mike Shinoda • Slash • Quincy Jones • Snoop Dogg • Steve Aoki • Hans Zimmer • Andrew Scheps • Manny Marroquin • Dan the Automator • Lianne La Havas • Kate Nash • A.R. Rahman • Neil Strauss • Chris Ludwig • Greg Timbers • Dr. Sean Olive
Schon über 2 Jahre alt, aber immernoch aktuell: PressePausePlay.
Die 1 1/2-stündige Doku über Kunst in Zeiten des Internets beschäftigt sich mit der Auswirkung der digitalen Revolution auf unsere kreativen Möglichkeiten. Da technisches Equipment nicht nur viel billiger, sondern auch besser als früher ist, ist es als Otto-Normal-Künstler inzwischen auch viel einfacher geworden qualitativ hochwertiges Zeug selbst zu basteln. Und das Netz erlaubt es, dass wir alle das Endprodukt mit Hilfe von nur ein paar Klick sehen, hören oder was auch immer können.
Das Ergebnis davon ist ein viel größeres Angebot. Mehr Filme, mehr Videospiele, mehr Musik, mehr alles. Mehr vom Thema könnt ihr euch im Filmchen oben geben, in dem es trotz des euch anstarrenden Moby nicht nur um Musik geht.