Jochheim & Mertens sind die radelnde Neuauflage von Toto & Harry, die sich als Kölner Fahrradcops inzwischen auch im Internet einen Namen gemacht haben. Auf SpiegelTV laufen sie als regelmäßig Klicks und Bußgelder kassierende Doku-Reihe, die mir eigentlich immer nur dann sehr gefällt, wenn unnötig aufgemotzte Bonzenkarren von kleinpimmeligen Proleten angehalten und im schönsten Fall sogar komplett eingezogen werden (leider passiert das hauptsächlich in den ersten Folgen, ich hab' aber trotzdem mal mal alle hier reingedingst).
Von mir aus könnten die ja auch mal in Hamburg vorbeischauen. Dafür müssten wir hier in der Stadt allerdings erstmal vernünftige Fahrradwege haben, was momentan leider absolut nicht der Fall ist.
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Während alle darüber reden, dass man mit einer Fahrrad fahrenden Verkehrswende die ganze Stadt zu einem großen Spielplatz werden lassen könnte, hat Profi-Biker Fabio Wibmer genau das schon getan. Gut, an die StVGO hält er sich dabei vielleicht nicht immer bis nie, dafür trägt er vorbildlicherweise aber einen Helm. Sicherheit geht auch beim Fahren auf(!) Autos schließlich vor.
Witness my escape from the daily life, a busy life. Traffic, chaos, commuters. Follow me on a journey through the streets of Austria where the city with all it's daily situations becomes my Playground.
Autos, Autos, Autos. Überall Autos. Was in den Niederlanden vor 60 Jahren noch der Fall war, sieht heute schon ganz anders aus. Parkplätze gibt es nicht mehr, dafür sehr viel breitere Fußgängerzonen - und der Rest der nun einspurigen Straße ist Fahrradweg oder Tram-Spur. Es ist also nicht so, als würde es nicht funktionieren, einen Großteil aller Autos aus der Innenstadt rauszuschmeißen (nicht nur in Holland). Man muss es halt nur wollen.
Und falls ihr schon immer wissen wolltet, wie viel Freiheit uns eigentlich 23 Stunden am Tag herumstehende Autos rauben, die uns angeblich so viel Freiheit schenken: In Berlin nehmen sie eine größere Fläche ein als ganz Kreuzberg - also über 10km² (und da sind breitere SUV-Panzer noch nicht mal eingerechnet). Das ist ein fucking ganzer Stadtteil, den man sicherlich für sehr viel bessere Dinge verwenden könnte - sei es nun für Grünflächen, Wohnungen oder meinetwegen auch zum E-Rollern.
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Auf dem Land ist das nochmal 'ne andere Geschichte, da man dort tatsächlich noch darauf angewiesen ist - in der Stadt aber eben schon lange nicht mehr (ich lebe seit 10 Jahren auch sehr prima ohne Auto in Hamburg - und ich kann nicht mal laufen). Selbst die Leute vom Land, die in die City reinkutschen, könnte man mit genügend Parkplätzen am Stadtrand und einem ausgebauten wie kostenlosen ÖPNV aber eventuell dazu kriegen, ihr Karre außerhalb stehen zu lassen.
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Es ist schon ein bisschen absurd. Wenn ich vor meine Tür gehe, ist das erste, was mir begegnet parkende Autos, die zigfach aneinandergereiht die linke und rechte Straßenseite komplett einnehmen, indem sie einfach nur rumstehen. Deutsche scheinen sich allerdings lieber weiterhin über die im Vergleich dazu klitzekleinen E-Scooter aufzuregen, die ihnen angeblich alle Wege versperren und sowieso total lebensgefährlich seien. Aha. Aber unzählige dicke SUV-Panzer nicht, oder was?
Und ja, okay. So richtig effektiv ist das mit den Rollern noch nicht - bessere wäre da vielleicht, explizite Stadt-Viertel zu schaffen, wo gar keine Autos fahren und die Dinger dann ausschließlich dort eingesetzt werden. Noch einfacher und noch nachhaltiger wäre aber eine ganz andere Lösung: das Fahrrad.
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Was wir dafür bräuchten: Straßen für fahrende Fahrräder - und nicht für rumstehende(!) Stahlklötze auf vier Rädern. So wie es beispielsweise die Holländer machen, die nicht nur riesige Parkhäuser für Bikes haben, sondern auch straßenbreite Fahrradwege, die den Berufsverkehr dort handlen - und sogar noch genug Platz für E-Roller anzubieten hätten.
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Leider lieben die Deutschen ihre Autos mindestens genau so wie die Amis ihre Waffen (beide töten in den jeweiligen Ländern viele Menschen) während die Anzahl der toten Fahrradfahrer vermutlich auch durch immer massivere Autos in den Städten gerade gestiegen ist.
Und vielleicht sollten wir dieses Verkehrsproblem auch gar nicht zu einem Umweltthema machen, sondern schlicht darum bemüht sein, weniger Menschen durch vermeidbare Dinge sterben zu lassen. Wobei das irgenwann auch genau so für den Klimaschutz gelten wird, wenn wir weiterhin so dumm rumfahren wie bisher.
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Drogen und Fahrräder. Die Kombi kennt man sonst eigentlich haupsächlich aus Holland (und von der Tour de France). Und von mir aus könnte sich Deutschland ja nicht nur die Cannabis-Legalisierung von unseren Nachbarn abgucken, sondern auch den großartigen Ausbau der Fahrradwege, die dort teilweise genauso breit sind wie Straßen (oder die Kiffers). Für zweiteres könnt ihr hier ein bisschen was tun:
Aufbruch-Fahrrad ist eine NRW-weite Volksinitiative, die sich für eine Mobilitätswende, speziell für mehr, bessere und sicherere Fahrradinfrastruktur stark macht. Wir wollen den Anteil des Radverkehrs bis 2025 von derzeit 8% auf 25% landesweit erhöhen. Wenn wir bis Juni 2019 mindestens 66.000 Unterschriften sammeln, wird der Landtag sich mit unseren Forderungen befassen.
„Über die Hälfte der Autofahrten in Hamburg sind kürzer als fünf Kilometer und in den Meisten Autos sitzt im Berufsverkehr nur ein Mensch. Unser Banner soll diese Menschen mit einem Augenzwinkern dazu bringen, ihr Mobilitätsverhalten zu hinterfragen. Der Frühling steht vor der Tür und es wäre doch ein Erfolg, wenn die bzw. der ein/e oder andere mal aus der eigenen Routine ausbrechen und mit dem Rad zur Arbeit fahren würde, um dem täglichen Stau ein Schnippchen zu schlagen.“ (Quelle)
Ich wohne ja seit über 10 Jahren in Hamburg, komme bisher ganz wunderbar ohne eigene Karre klar und verstehe ehrlich gesagt nicht wirklich, warum so viele Menschen in einer Großstadt überhaupt mit dem Auto durch die Gegend kutschen müssen. Mal abgesehen davon, dass es permanent Geld kostet, obwohl ich es weniger als 'ne Stunde pro Tag benutzen würde, ist es bei all den Staus und der ständigen Parkplatzsuche nicht mal unbedingt praktischer.
Gut, den Hamburger Regen muss man dann vielleicht ein paar Minuten länger ertragen, aber wer den nicht abkann, ist hier vermutlich sowieso falsch.
Ein Autofahrer wird von zwei Prostituierten aus dem Verkehr gezogen. Denn das Geschäft mit Autos ist ihnen zu schmutzig. Und das Fahren auch. Ein Werbeclip der Filmakademie Baden-Württemberg mit klarer Message:
Sehr deutsche Linien in der Leo-Baeck-Straße. Anscheinend können die das mit den Fahrradwegen in Berlin mindestens genau so gut wie Flughäfen bauen. Einen(!) Fan gibt es aber immerhin trotzdem:
Doch es gibt nicht nur Kritiker: Der elfjährige Max findet den neuen Zickzackfahrradweg „echt cool“ und fährt ihn gleich zweimal ab.