Victoria. Der One-Take-Film über eine durchzechte Nacht in Berlin, der eigentlich nur keinen Oscar gewann, weil im Film zu viel englisch gesprochen wird und er deshalb aus der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" raus fiel. Für mich ist der Film von Sebastian Schipper (Absolute Giganten) nicht nur einer der besten der letzten Jahre, er hat auch deutsches Kino wieder authentisch, cool und spannend gemacht hat. Und er ist gerade in der arte-Mediathek, falls ihr noch nichts vorhabt.
(Poster)
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Achtung, Aufnahme! | Eine arte-Doku über Sampling
Der bereits 6. Teil der mehrstündigen Doku "Achtung, Aufnahme! In den Schmieden des Pop", der für mich am interessantesten von allen ist. Die letzte Episode der Reihe dreht sich nämlich ums Samplen, was bedeutet, dass es genretechnisch hauptsächlich um Oldschool-Hip-Hop und neuen Electro geht. Und das ist ja so ziemlich genau meins. Die Folgen 1-5 findet ihr hier in der Mediathek.
Es war eine der revolutionärsten Neuerungen der letzten 40 Jahre: das Sampling. Dabei werden Teile bereits bestehender Stücke herausgeschnitten und – oft als Loop – in neue Songs integriert. Diese Technik kommt eigentlich aus dem jamaikanischen Dub, dem Funk à la James Brown und der Discobewegung. Das Genre mit den meisten Samples ist aber eindeutig der Hip-Hop. Afrika Bambaataa, Darryl McDaniels von RUN–D.M.C., Chuck D von Public Enemy, Adam Horovitz von den Beastie Boys, RZA vom Wu-Tang Clan und der französische Rapper Akhenaton sind Meister dieser Kunst. Sie kommen in der Sendung selbst zu Wort und verteidigen das, was die Musikindustrie als Plagiat bezeichnet. In der Vergangenheit kam es bereits zu zahlreichen Gerichtsverfahren. Heute ist es kaum noch möglich, Samples zu verwenden – sehr zum Leidwesen von Rappern und Produzenten, die wehmütig an alte Zeiten zurückdenken. Neben dem Hip-Hop werden aber auch andere Genres unter die Lupe genommen. Für die Musik von Jean Michel Jarre und Moby sind Samples ebenso unverzichtbar.
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arte-Filmtipp: Tod den Hippies – Es lebe der Punk! | Tom Schilling als Anarchist in Berlin
Tom Schilling, Wilson Gonzales Ochsenknecht (und Frederick Lau als schwuler Nazi) als sich vom Hippietum abgrenzende Möchtegern-Punks im Berliner Untergrund der 80er-Jahre. Eine Satire von Oskar Roehler über Drogen, Spermascheiben und die damalige Anarchie im westlichen Teil der deutschen Hauptstadt. Und er läuft gerade in der arte-Mediathek (allerdings nur noch 3 Tage). Hier der Link.
"Deutschland, Anfang der 1980er Jahre: Auch in der westdeutschen Provinz sind die Hippies an der Macht. Robert muss da raus. Es gibt für ihn nur eine Stadt, die Sex, Drogen und Punk verspricht: West-Berlin! Sein alter Kumpel Schwarz nimmt ihn dort mit offenen Armen auf. Schwarz braucht in seiner Peepshow ein Mädchen für alles, und das wird Robert. Wichskabinen schrubben und die Verpflegung der Mädchen organisieren sind seine Hauptaufgaben.
Dabei lernt er Sanja kennen, auch eine in der anarchischen Subkultur gestrandete Seele auf der Suche nach einem Sinn im Leben. Tag und Nacht verschwimmen, Robert lässt sich treiben, seine Nächte verbringt er im legendären „Risiko“. Der Ort, an dem Zeit nicht existiert und sich Ikonen wie Blixa Bargeld und Nick Cave herumtreiben.
Dort wo alles möglich ist, alles sein kann und nichts sein muss. Kunst kommt nicht von Können, sie kommt vom Leben. Dank üppiger Berlin-Zulage und eines kleinen Überfalls zusammen mit Schwarz hat Robert eine ganz neue Einkommensquelle und plant mit Sanja die nicht ganz typische Lösung familiärer Probleme … Oskar Roehler inszenierte nach eigenem Drehbuch ein authentisches, radikales und ironisches Zeitdokument über die Anarchie einer Stadt, in der nichts mehr Gültigkeit hatte und auf nichts mehr Verlass war.
Er erzählt von denen, die aus der versnobten, konservativen Kleinstadt nach Berlin kamen, die keinen Plan hatten, politisch inkorrekt waren und deren Nichtstun eine Haltung war."
via punkersteak
Arte-Filmtipp: Kreuzweg | Wenn der Himmel zur Hölle wird
Lief vor 2 Jahren auf der Berlinale und ist jetzt für ein paar Tage in der Arte-Mediathek: Kreuzweg von Dietrich Brüggemann (Renn, wenn du kannst / 3 Zimmer Küche Bad).
Ein in 14 festen Einstellungen und nach den 14 Stationen des Kreuzwegs Jesu gezeichneter Film über ein 14-jähriges Mädchen, das an der streng religiösen Erziehung ihrer Eltern zerbricht und als Soldatin Gottes ihr Leben aufopfert. Ein Portrait über die Kirche, bei dem wir mit der Hauptdarstellerin durch die Hölle gehen.
Film-Tipp aus der Arte-Mediathek: Freistatt
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Die neue Yes-Men-Doku ist noch bis zum 18.10. in der arte-Mediathek
"Sie sind die Superstars der Protestbewegung in den USA: die berüchtigten Aktivisten The Yes Men (Mike Bonanno und Andy Bichlbaum) inszenieren seit 15 Jahren unterhaltsame, aber vor allem provokative Aktionen. Sie stellen Konzerne bloß, Lobbygruppen oder Regierungen, um aufzurütteln und aufzudecken.
In schicken Secondhand-Anzügen und mit wenig Schamgefühl schleusen sie sich in Business-Events und Regierungsfunktionen ein, um auf die negativen Folgen der Globalisierung und der „Geiz-ist-geil“ Kultur hinzuweisen.
Im dritten Teil der Trilogie „The Yes Men Are Revolting“ (nach „The Yes Men“ und „The Yes Men Fix The World“, Publikumspreis Berlinale 2009) sind die beiden Männer nun Mitte 40 und ihre Midlife-Crisis bringt sie beinahe dazu, ihre Aktivisten-Karriere endgültig zu beenden, obwohl sie gerade dabei sind, die größte Herausforderung ihres Lebens vorzubereiten: den Klimawandel zu stoppen."
Falls ihr in den nächsten 4 Tagen keine Zeit habt und auf deutsche Untertitel verzichten könnt, habt ihr auch die Möglichkeit, das Ding auf YouTube bewundern:
arte-TV-Tipp (8.4.): Wir sind jung. Wir sind stark. | Ein Film über Rostock-Lichtenhagen 1992
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"Rostock-Lichtenhagen 1992: Gelangweilte Jugendliche setzen das Ausländerwohnheim "Sonnenblumenhaus" mit Molotow-Cocktails in Brand. Ein Schock nicht nur für die vietnamesischen Bewohner. Beklemmend aktuell erzählt der preisgekrönte Spielfilm die Geschichte der Rostocker Krawalle. "
Fotos © by Yoshi Heimrath
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Blind Style | Graffiti für sehbehinderte Menschen (übersetzt in fühl- und hörbare Kunst)
Dazu haben sie u.a. besprühte Wände in gigantische Blindenschrift (Braille-Schrift) übersetzt und passende Audiospuren als Knopf installiert. Das Ganze hat dann den passenden Namen Blind Style und ist, wie ich, finde, ein durchaus spannendes Projekt - sowohl für Blinde - als auch für Nicht-Blinde.
Video nach dem Klick (weil Autoplay): ...weiterlesen "Blind Style | Graffiti für sehbehinderte Menschen (übersetzt in fühl- und hörbare Kunst)"